Trauer um meine beiden Kinder

Trauer um meine beiden Kinder

Nun ,es ist nach wie vor unbegreiflich.


Ein Kind gehen zu lassen, ist für mich das Schmerzlichste, was ich erlebt hatte.

Dabei zähle ich die Fehlgeburten gar nicht mit.


Meine kleine Tochter war ein halbes Jahr alt, als sie verstarb. Ich war damals gerade 20 Jahre alt und wollte schnell ein nächstes Kind bekommen (Pierre). Das ist jetzt bald 28 Jahre her und dennoch so unwirklich. Es hat mehrere Jahre gedauert, es zu verkraften, doch ein Rest von Trauer und Sehnsucht bleibt. Ich sage machmal: „So alt wäre sie heute“, „Was würde sie jetzt sein?“ oder „Wie hätte sie sich entwickelt?“.


Und als Pierre, mein Sohn, am 13.08.2008 einen tödlichen Unfall ohne Eigenbeteiligung hatte, brach die Welt von damals und von heute zusammen wieder auf und alles geschah vor meinem inneren Auge noch mal.


Doch diesmal hatte ich mit meinem Sohn 24 Jahre verbracht. Es ist anders, jede Trauer um einen geliebten Menschen in meiner Familie scheint in mir anders zu verlaufen.


Manches kenne ich schon, und anderes ist mir neu und sowas von schmerzhaft, es überfällt mich unverhofft durch Gedanken, Erinnerungen, Bilder und und und. Manches mal ist es eine winzige Kleinigkeit und es wallt hoch.


Ich möchte ihn sehen. In anderen, die ich draußen sehe, suche ich seine persönlichen Merkmale, spreche mit ihm und suche Zeichen seiner Gegenwart, möchte einfach nur seine Gegenwart spüren.


Das alltägliche Leben mit all diesen Verpflichtungen lenkt mich kurzweilig ab, doch zudecken geht gar nicht, muss auch nicht. Ich bin dabei, die Trauer und die Sehnsucht auszuleben, dosiert, so, dass ich nicht in das tiefe schwarze Loch falle. Das hatte ich bereits vor vielen Jahren.




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