Verlust des Partners - Bis zum letzten Atemzug - Florian

Verlust des Partners - Bis zum letzten Atemzug - Florian

Florian musste ich wegen immer stärker werdender Schmerzen im Unterbauch am 2. Weihnachtsfeiertag ins Krankenhaus bringen. Dort blieb er dann auch erst mal und war nur noch zwei Mal für ein kurzes Wochenende zu Hause. Nach den notwendigen Untersuchungen stand direkt nach den Neujahrsfeiertagen fest, es ist Bauchspeicheldrüsenkrebs, bereits sehr weit fortgeschritten.


Als Flo die Diagnose hatte und mir sehr offen mitteilte, wie es um ihn steht, habe ich die Dramatik natürlich erst gar nicht wahr haben wollen.


Leider musste er mir sagen, wie es um ihn steht, denn, da ich ja kein Angehöriger von ihm war, bekam ich fast keine tieferen Auskünfte von den Ärzten. Florian hatte zwar gesagt, das ich Auskunft über alles bekommen kann, aber in solch einem Großklinikum, das zudem auch noch - meinem Empfinden nach - sehr konservatives Personal hat, war das wohl doch zu viel verlangt. Ich wollte natürlich die Hoffnung auf Heilung nicht aufgegeben, denn ich habe gedacht, die Medizin ist heute schon so weit, es wird Möglichkeiten der Heilung geben. Dann stellte sich heraus, dass der Krebs schon sehr gestreut hatte - insbesondere der Magen und die Lunge waren betroffen. Eine Chemo, die das Unvermeidliche hätte herauszögern können, war eine weitere Hoffnung von mir. Erst als Florian mir geschildert hat, was sein Vater, der auch an Krebs gestorben war, mitmachen musste, ist mir klar geworden, dass er das nicht will.


Danach begriff ich eigentlich erst richtig, dass es keine Hoffnung mehr gab. Es folgten dann so viele Gespräche mit ihm, so offen, so emotional, so rein und unverfälscht. Wir haben über fast alles geredet, teils bis tief in die Nacht. Ab und zu war es schon früher Morgen, als ich die Klinik verließ, um zur Arbeit zu fahren. Natürlich gab es deswegen Stress mit dem Klinikpersonal und auch in meiner Behörde, da ich ja absolut unkonzentriert und ständig müde war. Florian hat übrigens meist alleine auf dem Zimmer gelegen, so dass das „bei ihm“ sein eigentlich keinen hätte stören können.


Die ersten kleinen Geschwüre in der Höhe des Kiefers, die zuerst aussahen wie Pickel und täglich wuchsen, die erschreckende Gewichtsabnahme, die seinen athletischen Körper bis zur Unkenntlichkeit veränderte, die schlechter werdende Atmung, für die er dann Sauerstoff bekam, usw. haben mir sehr zu schaffen gemacht.


Er selbst war aber nach außen hin immer sehr tapfer, so als habe er absolut keine Angst vor dem Sterben. In der letzten Woche kam allerdings dann noch die Sorge, wo wir ihn „unterbringen“ können, da er nicht weiter im Krankenhaus verbleiben konnte.


Am 15.02., also zwei Tage vor seinem Tod hatte man ihm mitgeteilt, dass er bis zum Wochenanfang der nächsten Woche noch hätte bleiben können. Ich hätte ihn gerne bei uns zu Hause gehabt, aber die Möglichkeit gab es nicht, da wir einfach zu weit weg von der absolut notwendigen medizinischen Versorgung wohnen. Also kam ggf. ein Hospiz in Frage, das war aber auch ewig weit weg und die heute im modernen Hersfelder Klinikum befindliche spezielle Abteilung für onkologische Fälle war damals noch nicht ganz fertig. Also wäre ein Platz im Altenheim(!) eine Möglichkeit gewesen. Ich hab mir den Kopf zermartert, aber Flo sagte mir am Dienstagmorgen am Telefon schon, darüber sollte ich mir keine Gedanken mehr machen.


Er spürte wohl, dass er die Woche nicht überstehen wird. Das habe ich aber so noch gar nicht erkannt und dachte zunächst, er habe, wie immer, selbst irgend etwas geregelt. Ich habe am Nachmittag dann noch mal angerufen, weil ich ausgerechnet an dem Tag eigentlich nicht ins Krankenhaus konnte. Ich hatte einen beruflichen Termin, der auch länger dauerte. Wir haben uns dann über belanglose Sachen unterhalten (Post, Politik, den Nachbarn etc.). Seine Stimme klang aber so angespannt und irgendwie verändert. Anders als sonst sagte er zum Schluss dieses Gesprächs nicht_"Tschüss, mach´s gut und bis morgen, ich hab dich lieb". Dieses Mal endete sein Gruß mit: "Mein Steinchen, ich liebe Dich, mach´s gut und schlaf schön."


So formal war er sonst nicht. Dann kam doch die Unruhe in mir hoch. Gegen 23:00 Uhr habe ich es dann nicht mehr ausgehalten. Von uns aus (Heringen/Werra) bis zum Klinikum nach Bad Hersfeld sind es rund 30 Kilometer, die bin ich wegen meines Kopfkinos wie in Trance gefahren. Ich glaube heute noch fest daran, dass ich für die Strecke nur etwa 10 Minuten gebraucht habe - eigentlich unmöglich bei den vielen Kurven. Es muss aber so gewesen sein.


Ins Klinikum rein war dann kein Problem. Dann hatte ich aber erst noch eine Diskussion mit der Nachtschwester. Es war wie eine Erlösung, als ich Florian endlich sah und ich spürte, wie sehr er sich gefreut hat, dass ich bei ihm war. Er hatte vorher wieder seine „Drogen“ (Flo´s Worte) bekommen und es ging ihm wohl relativ gut. Zunehmend mehr merkte ich aber, dass er einfach abbaute, nicht nur von den Medikamenten. Das Sprechen fiel ihm schwer, seine Atmung wurde schwerer und gegen 00:20 Uhr lief der Tropf nicht mehr.


Dann wurde er auf einmal unruhig. Er wollte unbedingt aufstehen und auf die Toilette. Wegen der Schläuche war das aber schwierig und ich hatte Angst, dass er mir einfach umkippt. Die gerufene Nachtschwester brachte dann die Bettpfanne. Als die Schwester die Pfanne wieder abgeholt hat, habe ich nach dem Tropf gefragt, weil der mir doch Sorgen machte. Er lief ja immer noch nicht. Ich solle mir darüber jetzt keine Gedanken machen, war ihre Antwort.


Kurz danach war Florian für ein paar Minuten wie ausgewechselt, klar und orientiert, nur eben geschwächt und matt. Dann baute er auf einmal richtig ab, unvermittelt und unerwartet. Es war nicht die Müdigkeit und es waren auch nicht die Medikamente. Seine Atmung war so unregelmäßig, er bekam schlecht Luft. Ich hielt ihn dann in meinem Arm, damit er besser durchatmen konnte. Er schaute mich an, so ruhig und so freundlich, so liebevoll....

Dann sagte er mit leiser Stimme „Ich hab Dich lieb“ - seine letzten Worte an mich.

Ich schaute ihn an, hielt meine Tränen zurück, streichelte ihm über sein liebes Gesicht und drückte ihn dann ganz vorsichtig an mich.


Mein Kloß im Hals war so groß, dass ich einfach nichts sagen konnte. Dann schreckte Florian plötzlich hoch, als wenn er sich aufbäumen wollte. Er schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an, wollte tief Luft holen. Dann sackte er in meinem Arm zusammen. Ein kurzes Stöhnen noch und ein leises Ausatmen............


Meinen Kuss auf seine Stirn und mein „Ich liebe Dich“ hat er wohl schon nicht mehr mitbekommen. Ich weiß nicht, ob mich die Panik oder doch die Trauer zuerst ergriff. Die Tränen liefen wie ein Wasserfall. Ich erkannte, auch ohne Arzt, dass er mich verlassen hat. Seine Haut wurde leicht gelblich-weiß. Seine Augen waren auf und schauten mich immer noch an, sein Mund stand auf. Jetzt erst habe ich ihn sanft auf sein Kissen gelegt, seinen Mund und die Augen geschlossen. Ich habe mir Zeit gelassen, bevor ich die Schwester rief, denn ich hatte Angst, dass ich sofort aus der Klink muss.

Die Schwester war aber doch dann sehr verständnisvoll und auch die Ärztin, die herbeigerufen wurde. Ich durfte noch gut zwei Stunden bleiben und mich in Ruhe von Flo verabschieden. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Toten so lange alleine war. Ich habe lange seine Hand gehalten, seine Wärme gespürt....




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Kommentare 16

  • Ich bin neu indem Forum. Mein Mann ist heute vor 3Wochen Karfreitag genau zu dieser Stunde gestorben. Es gab keine Vorzeichen für einen Infarkt.Ich habe versucht ihn zu reanimieren aber ich habe es nicht geschafft. Der Rettungsdienst hat es 45 Minuten versucht er kam nicht mehr zurück. Wie schaffe ich es nur ohne ihn weiterzuleben? Wir waren 52 Jahre zusammen wir haben schon mit 21 geheiratet er war mein Leben. Ich vermisse ihn so sehr. Der Schmerz ist fast nicht auszuhalten

    • Ich verstehe dich gut, mein Mann ist am 26.2. gestorben und oft denke ich der Schmerz wird immer größer und weiss auch nicht wie ich es aushalten soll

  • Beim lesen Deiner Zeilen, war mir als würdest Du meine eigene Geschichte erzählen.

    Ich habe auch meinen Mann an diese Krankheit verloren. Von der Diagnose bis zu seinem gehen hatten wir gerade mal 8 Wochen und 2 Tage.

    Da blieb kaum Zeit für eine Verabschiedung. Ich musste in dieser Zeit funktionieren und alles organisieren, da ich allein alles bewältigen musste. Mein Sohn 500 km entfernt und von dieser Situation völlig überfordert, konnte mir nur bedingt helfen. Außerdem war er noch mitten in seinem Umzug und hatte gerade selbst genug um die Ohren.

    Was blieb ist der unfassbare Schmerz, den nur jemand verstehen kann der selbst so einen Verlust erlitten hat.

    Wünsche Dir die nötige Kraft!


    Anke!

  • geschrieben am 02.08.17 um 10:50 von Elke


    Mir steht morgen mein schwerster Gang bevor. Mein Mann ist plötzlich verstorben mit nur 65 kurz vor der Rente. Wir hatten noch soviel Pläne. Ich habe keine Kraft mehr weiterzuleben. Meine Kinder – naja. Keine wirkliche Hilfe. Der Sohn wohnt weiter weg und hat keine Zeit. Meine Tochter ist selbst psychisch stark angeschlagen. Freundin wohnt weit weg und hat kranken Mann. Was soll ich nur tun?

    • geschrieben am 03.03.18 um 12:48 von Erna


      Liebe Elke ich verstehe dich so gut und den Schmerz könne ich es tut so weh und jeder sagt das Leben geht weiter und alles in mir drin schreit geht nicht und man macht weiter Tag für Tag

  • geschrieben am 25.02.17 um 16:51 von Doris57


    Am 11.08.2015 musste meine Mann wegen einer plötzlich auftretenden starken Gelbfärbung am ganzen Körper in die Klinik. Am nächsten Tag erhielten wir die schreckliche Diagnose “ Bauchspeicheldüsenkrebs „.

    Nach dieser niederschmetternden Diagnose und einem sehr offenen Gespräch mit den Ärzten und nachdem wir uns wieder einigermaßen gefasst hatten, berieten wir nun, wie es jetzt weiter gehen soll, Wie wollen wir ab jetzt mit dieser Krankheit umgehen.


    Wem sagen wir jetzt was?


    Wir haben 2 erwachsene Kinder, beide haben eigene Familien, beide waren zu dem Zeitpunkt im Urlaub. Unsere Enkeltochter hatte auch noch Schuleinführung. Mein Mann wollte auf keinen Fall, dass unsere Kinder vor der Schuleinführung die ganze Wahrheit erfuhren. Sie sollten Ihren Urlaub nicht abbrechen und die Schuleinführung sollte nicht durch die Krankheit getrübt werden. Also beschloss meine Mann, er hat eine Gallen-OP.


    Unsere Enkeltochter war anfangs sehr traurig, das ihr über alles geliebter Opi nicht dabei sein konnte.

    Ich habe mich zusammen gerissen, so gut es ging. Allerdings merkte mein Schwiegersohn, der mich gut sehr kennt, sofort, dass etwas nicht stimmt und es nicht nur eine harmlose Gallen-OP war.

    Nachdem alle Gäste gegangen waren und nur noch unsere Kinder und die Schwester meines Mannes da waren, konnte ich nicht mehr an mich halten. Ich erzählte nun von der Krankheit und wie es weiter gehen soll.

    Er wurde operiert, um die Gelbfärbung zu beseitigen. 4 Wochen später verließ er dann die Klinik.


    Wieder zu Hause regelten wir alles Wichtige.

    Bereits in der Klinik waren wir uns einig, dass diese Krankheit nicht die Oberhand in dieser Zeit, die uns noch blieb, bekommen sollte.


    Mein Mann wollte sich nicht in der Öffentlichkeit mit anderen Menschen über seine Krankheit unterhalten und er hat nur noch Besuch nach seinen Wünschen empfangen.

    Für mich war das eine unvorstellbare Belastung. Ich musste ja nach außen immer Stärke zeigen.

    Er bekam dann sechs Monate lang Chemo.


    Obwohl die Tumormaker im normalen Bereich waren und die Metastasen kleiner wurden, wussten wir, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein war.


    Im April verschlechterten sich dann die Entzündungswerte.

    Ab jetzt war mein Mann mehr in der Klinik als zu Hause. Ich war jeden Nachmittag bis zum Abend bei ihm.

    Ich habe während dieser Zeit nur noch funktioniert. Früh zur Arbeit, Nachmittags in die Klinik. Zwischendurch immer mal paar Wochen zu Hause.


    Am 04.07. wurde er dann wieder in die Klinik eingeliefert, weil sich sein Allgemeinzustand verschlechterte

    Plötzlich ging alles sehr schnell.


    Am 19.07. wurde noch einmal ein große Untersuchung gemacht, wo festgestellt wurde, dass nichts mehr gemacht werden kann. Die Bauchspeicheldrüse hatte sich selbst und alle inneren Organe zerstört.

    Es wurde dann ein Palliativ-Zimmer eingerichtet, in das dann mein Mann am späten Nachmittag verlegt wurde.

    Die Ärzte sagten mir, wenn jemand Abschied nehmen möchte, sollen wir das jetzt tun.

    Sie wissen nicht wie viel Zeit ihm noch bleibt.


    Ich habe unsere Kinder angerufen, damit sie sich noch von ihrem Papa verabschieden konnten. Unser Sohn war auf Montage, ich habe lange mit ihm gesprochen.


    Unsere Tochter (damals im 6.Monat Schwanger) kam dann in die Klinik. Mein Mann hat sich sehr darüber gefreut, er wusste sehr genau, wieviel Zeit ihm noch blieb. Ich habe ihm erklärt, das unsere Sohn auf Montage ist und deshalb nicht kommen kann. Das hat ihn sehr beruhigt.


    Ich war dann noch bis spät am Abend bei Ihm.


    Als ich mich am Abend von ihm verabschiedet habe, drückte er meine Hand, lächelte und nickte wie immer, wenn ich ging. Und wie immer hob er seine Hand, wenn ich das Zimmer verließ.


    Am nächsten morgen 08:45 Uhr rief mich dann sein Arzt an und teilte mir mit, dass mein Mann vor wenigen Minuten eingeschlafen ist.


    Wie in Trance räumte ich meinen Schreibtisch zusammen, machte meines Computer aus und verließ mein Büro.

    Zu meinem Chef sagte ich, ich müsse weg und komme heute auch nicht wieder.

    Als ich im Auto saß, rief ich dann unsere Kinder an.


    Ich kam gegen 09:30 Uhr in der Klinik an, wo mich sein Arzt bereits erwartete.

    Er sagte mir, dass die Schwester meinen Mann noch gewaschen und eingecremt hat, und ihn für die Visite vorbereitet hat.

    In der Zeit zwischen dem Vorbereiten und der Visite, ist dann mein Mann ruhig und friedlich eingeschlafen.


    Er brachte mich dann zu meinem Mann.


    Ich fühlte mich schrecklich und hatte Angst, weil ich nicht wusste, was mich jetzt da erwartet.


    Als ich meinen Mann dann da liegen sah, fiel es mir wie ein großer Stein von der Seele.

    Er lag im Bett, als wenn er schlief, nicht verkrampft, nicht mit sich kämpfend, einfach so als würde er schlafen.

    Ich hatte plötzlich keine Angst mehr, ich konnte meinen Mann anfassen und streicheln und mit ihm reden.

    Sein Arzt gab mir soviel Zeit zum Abschiednehmen wie ich brauchte.

    Ich habe dann erst am späten Nachmittag die Klinik wieder verlassen.


    Während der ganzen Zeit, in der mein Mann in der Klinik war, haben wir uns sehr gut aufgehoben gefühlt.

    Nun musste ich die Beerdigung vorbereitet.

    Ich saß zu Hause und habe überlegt, was zu tun ist.

    Während ich so überlegte, kam meine Tochter mit meine Enkeltochter.

    Wir hatten im Wohnzimmer das Pflegebett für meinen Mann stehen.


    Meine Enkeltochter (8 Jahre) legte sich auf das Bett, sah mich mit großen Augen an und sagte zu mir “ so Omi, nun sag mir mal, wie der Opi gestorben ist, wie lag er denn da?“

    Erst versetzte es mir einen Stich, aber ich habe mich dann schnell wieder gefasst und habe ihr alles so erklärt wie es war.


    Das ist jetzt alles 7 Monate her.

    Alle sagten mir, du schaffst das schon, du bist so stark.

    Ja, die ersten Wochen hatte ich auch zu tun. Ich musste mich neu organisieren.

    Eigentlich funktionierte es auch irgendwie.

    Im November wurde dann mein Enkelsohn geboren.


    Plötzlich ist alles anders.

    Jeder Veränderung, wo ich denke, das hilft dir, macht es nur noch schlimmer. Ich fühle mich leer.

    Viele sagen mir, ach das wird schon, dein Leben geht doch weiter, oder die Frage, wie es mir geht. Ich sag dann einfach nur gut. Das kann nur jemand nachvollziehen, der das gleiche Schicksal erfahren hat

    Sicher die meinen es nur gut und wollen mich vielleicht auch trösten, aber das macht die ganze Situation nur noch schwerer.

    Ich würde mich auch freuen, wenn sich jemand mit mir austauschen möchte.

  • geschrieben am 26.01.17 um 19:47 von Helmi10


    Mein Lebensgefährte starb am 19.9.2016 an Darmkrebs. Innerhalb von 4 Wochen war alles vorbei. Er war mein bester Freund und der Mann den ich über alles geliebt habe. Er fehlt mir unendlich. Ich habe das Gefühl ohne ihn nicht mehr weiter leben zu können. Es macht alles keinen Sinn mehr. Ich fühle mich so schrecklich allein. Es wäre schön, wenn ich mich mit Menschen, die ähnliches erlebt haben auszutauschen.

  • geschrieben am 16.05.16 um 22:18 von Martina


    Mein Mann verstarb auch in meinen Armen und sein letzter Wunsch war „schlafen“. Das verfolgt mich heute noch. Ich glaube aber nicht, dass er damit das ewige Schlafen gemeint hat, denn er wusste ja, dass wir ihn am nächsten Morgen aus der Palliativstation abholen würden.

  • geschrieben am 12.04.16 um 21:16 von Gesine F.


    Es ist Erlösung sagt der Verstand

    Es ist zu früh sagt das Herz

    Du fehlst sagt die Liebe

    Es ist Gottes Wille sagt der Glaube

    Doch wer sagt so ist das Leben

    der weiß nicht wie weh so was tut


    So ging es mir auch , ich hab meinen geliebten Mann am 28.03.2016 an den Krebs verloren. Er war leider nicht mehr bei Bewusstsein aber ich hoffe dass er es trotzdem gespürt hat dass ich da war und wie sehr ich ihn liebe. Und weil ich ihn so liebte musste ich ihn gehen lassen als das Leid und die Schmerzen zu groß wurden. Und jetzt muss ich versuchen ohne ihn zu leben. LG Gesine

  • geschrieben am 15.02.16 um 10:46 von manu9169


    Hallo, es ist immer schlimm. Für ihn war das schönste, dass er nicht alleine diesen schweren weg gehn musste. ich hätte z.B. keinen Frieden gefunden, wenn ich meinen Vater allein gelassen hätte.Für den sterbenden ist es gut, nicht allein zu sein, denke ich.

  • geschrieben am 15.02.16 um 10:46 von Traurig


    Als ich deine Geschichte gelesen habe, hatte ich das Gefühl, als würdest du die letzten Minuten meines Mannes erzählen. Ich möchte dir hiermit mein tiefempfundenes Mitgefühl schicken. Ich weiß, was du erleben musstest. Mir ging es fast genauso. Ich habe die letzten 3 Tage, bis zum Übergang, meinen Mann begleitet. Eine Erfahrung auf die man gerne Verzichten würde.

    LG, Sabine.

  • geschrieben am 15.02.16 um 10:46 von steff87


    mein aufrichtiges Beileid…

    ich habe meine mama am 28.07.2012 durch krebs verloren..

    leider war es zu spät..ich konnte mich nicht mehr von ihr verabschieden…

    lg steffi

  • geschrieben am 15.02.16 um 10:46 von mynona


    ich hab die Geschichte gelesen und in Tränen ausgebrochen. mein mann verstarb an der gleichen Krankheit am 22.07.2012 auch in meinen Armen. ich fühle mit dir .

    stillen Gruß Heike

    • geschrieben am 20.05.16 um 15:37 von hildegard j.


      ich habe eben deine antwort auf den brief gelesen. du schreibst, dass dein mann auch an bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben ist. ich kann das jedem nachfühlen, was er in der zeit der schrecklichen krankheit durchgemacht hat. mein mann starb am 29.04.16, ich kann es immer noch nicht fassen. diese woche war der super- gau für mich. es starb nicht nur mein geliebter mann, sondern 2 tage später mein zwillingsbruder und am gleichen tag wie mein mann- nur 4 stunden päter- ein sehr guter freund, der meinen mann noch ein paar stunden vorher besucht hatte- herzinfarkt. da er lehrer und seelsorger war, wollte er die trauerfeier für meinen mann gestalten. 3 beerdigungen in 2 wochen, das ist zuviel gewesen. warum tut gott uns das an? mein man war der liebevollste und gütigste mensch der welt, warum musste er so leiden?

      ich habe das ganze immer noch nicht realisiert und funktioniere nur noch. wie soll das weitergehen. ?

      was hast du getan um wieder auf die beine zu kommen?

      würde mich freuen von dir zu hören.

      liebe grüße

      hildegard

  • geschrieben am 15.02.16 um 10:45 von sunshinegitti


    ………..ich habe jetzt diese traurige Geschichte gelesen und ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht.

  • geschrieben am 15.02.16 um 10:45 von wendy d.


    …das war sehr ergreifend – ich finde es schrecklich zu wissen, wie Menschen sterben müssen…diese schrecklichen Krankheiten…furchtbar