• :trauerkerze_33:


    ... Man sagt, das wenn ein Schwan singt, die Tiere schweigen... das wenn ein Schwan singt die Tiere lauschen.... nur leider singt ein Schwan erst in einem Lebensabschnitt, wenn er in Liebe stirbt. Er sieht mit brechenden Augen in den Spiegel der Wellen, und weiß es wird sein Abschied sein.....


    Ich würde gernen meinen Vater noch so vieles fragen, würde ihm gerne noch so manches erzählen, aber fragt man das Schicksal warum? - Schicksal antwortet nicht, Sckicksal bleibt stumm. Die Worte die einst der Arzt zu mir am Krankenbett meines Vaters entrichtete werden wohl noch lange durch den Wind in manchen Baumkronen wehen: " Es sieht ganz schlecht um Ihren Vater aus, es wäre wohl besser Sie würden ab jetzt jeden Tag zu ihm kommen, er braucht Sie, denn jeder Tag wird ungewiss zu Ende gehen, der Tod wird nicht mehr lange auf sich warten."


    -- Es dauerte ganze 27 Tage von der Diagnose bis zum Tode. Lungenkrebs. Welch ein Wort, welch ein grausames Wort. 27 Tage. Wer soll das verarbeiten, wer soll das realisieren. Mein Vater wurde mit dem Verdacht einer übergangen Grippe in ein Krankenhaus eingeliefert. Den nächsten Tag liefen schon Herzbeutel und Lungenflügel voller Wasser. Woher kam es nur? Ratlosigkeit der Arzte zeichnete sich ab. Raus mit dem Wasser, schnell, sehr schnell, aber ohne die Ursache zu kennen. "Martin, wir haben einen beunruhigenden Schatten auf einem Ihrer Lungenflügel gefunden beim röntgen." Die erste Diagnose, sie wird wohl die Wucht eines Stocks, oder Steins gehabt haben der einem in den Magen gestoßen wird. Aber mein Vater verzog keine Miene, vor uns jedenfalls nicht. Lungenkarzynome, eine Krankheit die zu 99 % nur Raucher befällt, mein Vater ein Raucher. Welche Gedanken? Welche?


    Mein Vater wurde noch in dergleichen Woche in eine Spezial-Uniklinik verlegt, nun die sichere Gewissheit, großzelliger Lungenkrebs mit Herd im linken Lungenflügel. Die zweite Diagnose, sie mag nun die Wucht einer Fust gehabt haben, gefühltermaßen... Wieder eine Verlegung in eine spezielle onkologische Klinik, man bekam Mut, die Ärzte top ausgebildete Spezialisten, sahen gute Heilungschancen. Die dritte Diagnose, " Herr Martin, wir konnten auf Ihrem CT nicht ausreichend Aufschluss bekommem, drum führten wir ein MRT durch und müssen Ihnen leider mitteilen, das der Krebs beginnt zu streuen, in Ihrer linken Gehirnhälfte sitzen drei kleine Metastasen. Diese Diagnose dürfte bei mir wohl die Wucht eines Trittes gehabt haben, der mich stark ins wanken brachte, aber wieder hegten wir die positive Einstellung, WIR BESIEGEN DEN KREBS, GEMEINSAM, wir werden es schaffen.


    Strahlenterapie und Chemotherapien begannen. Dann der glücklichste Moment. Mein Handy klingelt, am anderen Ende eine bekannte Stimme, die Stimme meines Vaters: " Hallo, komm und hole mich, die Ärzte entlassen mich heute." Ich werde drei Meter groß, die ganze Last von zweieinhalb Wochen Belastung fällt weg, fällt von mir ab, ich will nur noch ins Krankenhaus, meiner Mutter ihren Mann wieder holen und mir meinen Vater. Er ist zuhause, geborgen, in vertrauter Umgebung besiegen wir den Krebs, gemeinsam... dachten wir.


    In der Nacht dann der Absturtz... Lunge und Herzbeutel sind unerklärbarer Weise voller Wasser gelaufen, sofort ins Krankenhaus!! Es ist Mittwochmorgen. Kein zurück. Wieder wird das Krankenhaus zur Heimat. Wir kämpfen, wir kämpfen zusammen, doch der Kampf ist entschieden, die Türen, sie sind schon zu bevor beginnen können zu kämpfen.


    Der Krebs streut in einer kaum dargewesen agressiven Art und Weise. Die "halb"zerstörten Krebszellen die der Chemotherapie zum scheinbaren Opfer wurden regenerierten sich und drangen ins Lümpfdrüsensystem ein. Der Krebs griff auf alle Organe über. Jetzt war es nicht nur ein Lungen- sondern ein kompletter Systemkrebs, keine Chance... keine Chance.


    Sonntag - der Arzt betritt den Raum, versteinerte Miene. Vierte Diagnose "Es sieht ganz schlecht um Ihren Vater aus, es wäre wohl besser Sie würden ab jetzt jeden Tag zu ihm kommen, er braucht Sie, denn jeder Tag wird ungewiss zu Ende gehen, der Tod wird nicht mehr lange auf sich warten." Womit ist es diesmal vergleichbar? Ein Tritt und ein Schlag, ich weiß es nicht, ich erhalte die Information über den bevorstehenden Tod meines Vaters in einem hilflosem handlungsunfähigen Zustand, nur eine Träne sucht sich still und heimlich ihren Weg meiner Wangen hinunter. Viele Folgen, sehr viele. Ich hüte das Bett meines Vaters will ihn nicht verlieren...


    Montag - Mein Vater kämpft tapfer, nun ist er zu müde. Jede Last würde ich abnehmen, jeden Kampf mit ihm kämpfen, doch es ist so bang, diesmal muss er alleine gehen... ausgerechnet seinen schwersten Gang. Er legt sich zurück schläft friedlich ein, und drückt meine Hand, er wusste ich war da, er wusste ich kämpfte mit, er wusste ich verliere meinen besten Freund, er wusste ich verliere meinen Vater.


    Aber wir wussten, wir sehen uns wieder, am Ende des Horizonts, wird er warten und er wird lächlen, denn nun muss ich mein Leben leben, mit 23 Jahren ohne Vater, und ich werde so leben, dass er von oben herabschaut und sagt :"Schau mein geflügelter Freund, dies ist mein Sohn"!!!


    Du fehlst mir Papa.

  • Lieber Gast,
    erst mal mein herzliches Beileid zum Tode deines Vaters.
    Du hast das alles so gefühlvoll aufgeschrieben, (mir laufen die Tränen) und ich bin sicher ihr zwei hattet eine besonders enge Beziehung die über den Tod hinaus bestehen bleibt. Den Schmerz kann dir jetzt keiner nehmen. Dein Vati ist bestimmt froh, das er gehen durfte und nicht du. Es ist normaler das ein Elternteil zu erst stirbt und dann das Kind. Bei mir ist es leider andersrum.
    ( Sohn 24, Leukämie ).
    Ich kann dir nur raten, laß die Trauer zu und danke Gott das dein Vater nicht so lange leiden mußte. Lungenkrebs ist einfach schrecklich.
    Dein Vater ist bestimmt total stolz auf dich, denn nicht jeder kann einen Sterbenden so begleiten wie du das getan hast.
    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit und melde dich hier an. Hier sind alle mit dem gleichen Schicksal. Und reden und schreiben tut gut.
    Traurige Grüße Mummy

  • Mir tut das so Leid, ich fühle so mit Dir und ich musste weinen, als ich das gelesen habe. Mir geht es ähnlich...Ich bin im September 25 geworden und mein Papa ist im August gegangen, auch er hat nochmal meine Hand gedrückt zum Abschied, ich weiß nicht wie...- er fühlte, dass ich bei ihm war. Es ging so schnell auch bei uns...


    Es tut so weh, es ist einfach brutal...
    Ich weiß nur zu gut, wie du dich fühlst...


    Mein Papa und ich hatten eine besondere Bindung zueinander.
    Es ist schwer, sehr sehr schwer.


    Viel Kraft...

  • :k114:

    Du weist nicht was du uns angetan hast,mit deiner Entscheidung uns zu verlassen.
    Du hast deine Frau und deine beiden Kinder einfach im stich gelassen.
    Ich bin so wütend auf dich,und auch so sehr traurig.Noch nicht einmal verabschiedet hast du dich.Und auf mich bin ich genau so wütend,als ich ins Bett ging hast du mir wie wild gewunken,und ich habe nur "ja is gut papa" gesagt,die augen verdreht und die Tür zugemacht.Das war das letzt was ich zu dir gesagt habe, und eine halbe Stunde später schleichst du dich aus dem Haus und wirfst dich vor einen Zug.
    Was hast du dir dabei gedacht.Damit hast du es für dich vllt einfacher gemacht,aber die Probleme die wir hatten,haben wir immer noch.Was bitte sollte das also bringen?
    Die schlimmste Krankheit die man sich vorstellen kann hast du überstanden,wir haben immer zu dir gestanden,und dann wegen so etwas dummen nimmst du dir das Leben?Wir hätten es schaffen könne,aber ohne dich ist es nicht leichter geworden.Warum hast du alles in dich hineingefressen und nichts gesagt?
    Zusammen wäre uns sicher eine Lösung eingefallen,jetzt müssen wir sie alleine suchen.
    Hoffentlich bist du Glücklich mit dem was du getan hast,aber das kann ich mir nicht vorstellen.Wir werden es auf jeden fall nie wieder sein.Ich weis das ich dir das nie wirklich gezeigt habe,aber ich liebe dich papa,und ich hasse mich dafür das ich so oft zickig zu dir gewesen bin und du vllt gedacht hast du wärst mir egal.Wir hatten gerade mal 20 Jahre zusammen,du hättest noch bei so vielen Ereignissen dabei sein sollen.Es tut mir so unendlich leid :´-( Wenn du doch bloß wieder zurück kommen könntest.Ich liebe dich,du warst der beste Papa den es gibt.

    Deine Tochter

  • Lieber Gast,


    ich weiß , das Worte nicht trösten können.
    Ich möchte Dich aber in unser Forum einladen, damit Du vielleicht etwas von Deinem Schmerz nieder schreiben kannst. Wir versuchen hier immer einander zu stützen und Du bist bei uns nicht alleine.


    :k118: Für Deinen Papa


    Ein leiser Gruß
    Gelika

  • Liebe Sonja,


    auch ich möchte für deine Oma eine Kerze anzünden.


    Möge diese immer ganz hell leuchten und dir in dunklen und schweren Momenten ganz viel Kraft geben.


    :trauerkerze_70:


    Einwn stillen Gruß Ilona

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Dieses Forum ist nur für Kerzen gedacht, ohne Fragen oder Traueraustausch.