Beiträge von Fee1606

    Liebe Mutti,


    heute bin ich seit zwei Jahren ohne Dich.
    Du fehlst mir oft so schrecklich und manchmal kann ich es immer noch nicht fassen, daß Du einfach nicht mehr da bist.
    Manchmal geht es mir besser , aber nur wenn ich verdränge. Wenn ich die Gedanken zulasse ist es so schrecklich wir am Anfang.


    Ich hab hier oft noch Heimweh, aber Du bist nicht mehr zu Hause. Also muss ich mein Leben hier organisieren, das fällt mir oft nicht leicht weil ich mich hier immer noch fremd fühle. Aber Du hättest gewollt daß ich mich nicht hängen lasse, also versuch ich das Beste draus zu machen.


    Ich vermisse so schrecklich


    In Liebe Dein Schätzchen


    :kerze-immer-im-herzen_01:

    Sonntagmorgen ...



    Träumerische Sonntagsstille,
    Fernes, festliches Geläut,
    Goldner Duft auf allen Wipfeln,
    Tropfen Tau im Gras verstreut.


    In verlass'ner Waldkapelle
    Bebt ein Glöcklein trauernd leise,
    Ob auch rings die Schöpfung jauchzet,
    Einsam singt es seine Weise.


    Und ich weiß, was sie bedeutet ...
    Durch mein ganzes Leben zieht
    Solch ein Sang – es ist des Schmerzes
    Nimmer endend Klagelied.


    Ja, du strahlst und prangst im Lichte,
    Wunderbare Gotteswelt!
    Doch das Herz mit seinem Leide
    Ist als Schatten beigesellt.



    Eugenie Marlitt (1825 – 1887)

    Auf meines Kindes Tod


    Josef von Eichendorff ( 1788 - 1857)


    Freuden wollt ich Dir bereiten;
    Zwischen Kämpfen,
    Lust und Schmerz
    Wollt ich treulich dich geleiten
    Durch das Leben himmelwärts.


    Doch du hast′s allein gefunden,
    Wo kein Vater führen kann,
    Durch die ernste dunkle Stunde
    Gingst du schuldlos mir voran.


    Von fern die Uhren schlagen,
    Es ist schon tiefe Nacht,
    die Lampe brennt so düster,
    das Bettlein ist gemacht.


    Die Winde nur noch gehen
    Wehklagend um das Haus,
    Wir sitzen einsam drinnen
    Und lauschen oft hinaus.


    Es ist, als müßtest leise
    Du klopfen an die Tür,
    Du hätt′st dich nur verirret
    Und käm′st nun müd zurück.


    Wir armen, armen Toren!
    Wir irren ja im Graus
    Des Dunkels noch verloren, -
    Du fand′st dich längst nach Haus.


    Mein liebes Kind, Ade!
    Ich konnt Ade nicht sagen,
    Als sie dich fortgetragen,
    Vor tiefem, tiefem Weh.


    Und Jahre nahn und gehen,
    Wie bald bin ich verstoben -
    O bitt für mich da droben,
    Dass wir uns wiedersehn!


    :k110:

    Das Wissen des Engels



    Nun lasst mein Wissen euch entdecken,
    Die ihr des Todes Macht erfuhrt,
    Sein ernster Blick soll euch nicht schrecken,
    Denn auch das Sterben ist Geburt.


    Gequält von eures Schmerzens Wunde
    Wähnt ihr vollendet eine Bahn,
    Schon aber hat zur selben Stunde
    Ein Neues Tor sich aufgetan.


    Aus eurer dunklen Sterbezelle
    Führt euch der Sturm zum Himmel hin.
    Ihr nennt es: Tod, ich nenn es: Schwelle.
    Ihr nennt es: Ende, ich: Beginn.


    Er geht dahin, das Licht zu grüßen,
    Den ihr der Nacht verfallen glaubt,
    Mit Blumen unter seinen Füßen
    Und Glorie über seinem Haupt.



    Henry von Heiseler (1875-1928)

    D i e R o s e



    Im Garten sah ich frisch und schön
    die aufgeblühte Rose stehn;
    und wer sie sah und wer sie fand,
    gleich mir entzücket vor ihr stand.


    Der Gärtner kam in raschem Gang;
    da ward mir für die Rose bang.
    Ich stand und sah, wie plötzlich - ach!
    des Gärtners Hand die Rose brach.


    "Du harter Mann, was machest du?"
    rief ich dem Gärtner zürnend zu;
    "die Rose, die so herrlich stand,
    bricht ohn Erbarmen deine Hand!"


    "Der Sturm könnt sie entblättern hier",
    sprach drauf der Gärtner mild zu mir.
    "Für sie, die hier gefährdet stand,
    weiß ich ein sichres, bessres Land.


    In jenes Land versetz ich sie;
    denn dort erreicht der Sturm sie nie.
    Wirst du sie einst dort wiedersehn,
    so blüht sie hundertmal so schön.


    Johann Peter Hebel (1760-1826)
    (Zum Tode eines jungen Mädchens)

    Nachbarn


    Im Herbst sammelte ich alle meine
    Sorgen
    und vergrub sie in meinem Garten.

    Und als der April wiederkehrte und
    der Frühling kam, die Erde zu heiraten,
    da wuchsen in meinem Garten schöne
    Blumen, nicht zu vergleichen mit allen
    anderen Blumen.
    Und meine Nachbarn kamen, um sie
    anzuschauen, und sie sagten zu mir:


    Willst du uns, wenn der Herbst
    wiederkommt,
    zur Saatzeit, nicht auch Samen dieser
    Blumen geben,
    damit wir sie in unseren Gärten haben?



    Khalil Gibran (1831 - 1931)
    liban.-amerikanischer Dichter

    Im Regen



    Es stimmt zu mir, es ist ein sinnreich Wetter;
    mein Nacken trieft, denn Baum und Borke triefen.
    Die Tropfen klatschen durch die schlaffen Blätter;
    die nassen Vögel tun, als ob sie schliefen.


    Der Himmel brütet im verwaschnen Laube,
    als würde nie mehr Licht nach diesem Regen;
    nun kann er endlich, ungestört vom Staube,
    das Los der Erde gründlich überlegen.


    Die Welt fühlt grämlich ihres Alters Schwere:
    kein Fünkchen Freude, nur die Spur von Trauer.
    Und immer steter schwemmt sie mich ins Leere:
    kein Staub, kein Licht mehr - grau - und immer grauer.



    Copyright ©
    Richard Dehmel (1863-1920)
    deutscher Dichter

    Meine liebe Doro,


    möge dieses Gedicht Dir ein wenig
    Trost und Mut geben.



    Wenn in bangen, trüben Stunden
    Unser Herz beinah' verzagt,
    Wenn, von Krankheit überwunden,
    Angst in unserm Innern nagt,
    Wir der Treugeliebten denken,
    Wie sie Gram und Kummer drückt,
    Wolken unsern Blick beschränken,
    Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt:


    O! dann neigt sich Gott herüber,
    Seine Liebe kommt uns nah':
    Sehnen wir uns dann hinüber,
    Steht sein Engel vor uns da,
    Bringt den Kelch des frischen Lebens,
    Lispelt Mut und Trost uns zu,
    Und wir beten nicht vergebens
    Auch für der Geliebten Ruh'.



    Copyright © Novalis (1772 - 1801)



    Ich möchte ein ganz helles Gedenklicht
    für Jürgen anzünden


    :trauerkerze_03:



    Mit stillem Gruß
    Deine Helga


    Sternenglanz in klarer Nacht
    entflammt den Schmerz mit neuer Macht,
    bringt die Erinnerung zurück
    an dieses viel zu kurze Glück.



    Was würde ich nicht alles geben,
    brächte es zurück Dein Leben ...
    Warum nur Du? Werd's nie verstehen!
    Ach, könnte ich Dich wiedersehen ...



    Der Wind weht leise über's Land,
    streift mein Gesicht und meine Hand.
    Ist dieser Wind ein Gruß von Dir?
    Willst Du die Tränen trocknen mir?



    Sternenglanz in klarer Nacht
    hat neue Hoffnung auch entfacht,
    wenn jetzt auch meine Seele weint -
    irgendwann sind wir vereint...



    Ralf Korrek



    :k112:

    Ich denke an Dich, mein Kind ...



    Wenn Wolken sich am Himmel drängen
    Wenn Früchte an den Bäumen hängen
    Wenn Blumen wiegen sich im Wind



    Denke ich an Dich, mein Kind...



    Wenn das Mondlicht hell erstrahlt
    Wenn Sternenglanz am Himmel malt
    Wenn Sonne durch den Nebel find'



    Denke ich an Dich, mein Kind...



    Wenn Vogelstimmen hell erschallen
    Wenn im Herbst die Blätter fallen
    Wenn die Tage kürzer sind



    Denke ich an Dich, mein Kind...



    Wenn die Meereswellen rauschen
    Wenn sich im Sturm die Segel bauschen
    Wenn abends Seemannsgarn man spinnt



    Denke ich an Dich, mein Kind...



    Wenn die Sehnsucht nach mir greift
    Wenn Trauer meine Seele streift
    Wenn eine bittere Träne rinnt



    Denke ich an Dich, mein Kind..




    Ralf Korrek