Beiträge von ascha1962

    Liebe Chrissie,


    in irgendeinem meiner Trauerbücher habe ich mal gelesen, dass die Trauer nach 2 bis 3 Jahren nochmal voll "zuschlagen" kann. Vielleicht ist das im Moment bei Dir so? Und diese Schuldgefühle kennen wohl viele hier. Ich auch ... man hat dies nicht, man hat jenes nicht und das andere hätte man auch noch gerne ...
    Bei mir war das am Anfang extrem schlimm, ich habe mir nur noch Vorwürfe gemacht ... im Kopf wissen wir, wir haben getan was wir konnten aber unser Herz schlägt da wieder zu ... im Herzen fühlt man ganz anders.


    Ja die Medis ... solche ... nehme ich auch, nur ab und zu. Zwei haben bei mir inzwischen eine "paradoxe" Wirkung. Ich werde anstatt ruhiger, völlig kribbelig und nervös, bekomme einen unnormalen Bewegungsdrang.


    Am liebsten hätte ich im Moment auch ein Floß und einfach nur weg ...


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Lieber Papa,


    heute ist er, Dein "Geburtstag".
    Vor 2 Jahren war er am Karfreitag, da wusste ich noch nicht, was in den nächsten Tagen auf mich zukommt. Mama war schon im Krankenhaus ... ganz allein.
    Ach Papa, nur mein Glaube hilft mir, der Glaube, dass Ihr wieder beisammen seid und wir uns "irgendwann" wieder sehen.
    Ich vermisse Euch so sehr.


    Ich liebe Dich ... ich liebe Euch.


    Alles Gute Papa!


    :kerze-ich-vermisse-dich_01::kerze-hab-dich-lieb_02:

    Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes einen "Schlag" bekommen.


    Ich glaube auch, dass das der Schutz der Seele ist. Wenn man alles gleich von Anfang an wirklich "be-greifen" würde, manches wäre nicht zum aushalten.


    Ich kenne das von mir. Ich reagiere nur noch automatisch in solchen Situationen. Erst wenn die Situation vorbei ist, kommt das große Tief.
    Das "schwarze Loch". So war es nach der Beerdigung von meiner Mama. Und dieses Loch hält an ...

    Hallo,


    ich war ein paar Tage nicht hier und musste erstmal "nachlesen".


    Du hast viel geschafft und ganz lieben Dank für Deine - Eure Geschichte.
    Du hast sie geliebt und liebst sie immer noch Dein "Mäuslein", ich habe Dir ja schon mal gesagt, dass Du das darfst, sie gehört zu Dir.


    Ich habe mal gelesen "ich muss mich beschäftigen, sonst sterbe ich an Verzweiflung", so ging es mir diese Woche.
    DAS zumindest habe ich gelernt und manchmal schaffe ich das auch ... nicht immer. Und Du hast es auch geschafft.
    Immer nur kleine, ganz kleine Schritte machen, damit man nicht stolpert.


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Ja, so habe ich schon lange nicht mehr gelacht. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich nur "gelächelt" habe.
    Ich kann diese "Anfangszeit" kaum beschreiben.
    Mir war es irgendwann dann auch egal, was die Leute denken. Damals, als das mit meinem Bruder und Papa war, starb ein knappes Jahr später
    mein Onkel, ich habe es daheim nicht ausgehalten. Ich war mit einer Freundin weg und habe mitten in München Schwabing einen Heulkrampf bekommen.
    Da habe ich mir die dämlichsten Sprüche angehört von "warum bleibst du nicht zu Hause ... was willst du hier ... " usw.
    Bis meiner Freundin der Kragen geplatzt ist und sie nur noch sagte "weil sie nicht allein sein kann, weil sie es daheim nicht aushält".


    So viel zur Fassade, oh weia, die ist bei mir schon oft gebröckelt.
    Aber nicht immer, auch ich habe meine Geheimnisse.


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Hallo Ihr zwei,


    "Make-up", das war jahrelang mein täglicher Begleiter. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe mich geschminkt, weil ich mich dann wohler fühlte. Weil ich den Eindruck hatte, so kann niemand hinter meine Fassade sehen. Das ging so weit, dass sogar meine Kleidung ein Teil dieser Fassade war.
    Wie anstrengend das ist, dieses "Aufrechterhalten der Fassade" wurde mir erst Jahre später klar.
    Aber manchmal benutze ich sie noch heute. Diese Fassade, ist aber inzwischen schwer geworden. Früher war ich eine Meisterin darin.


    "Lächeln", sogar das gehörte zu meiner Fassade. DAS kann ich heute nicht mehr. Gar nicht. Wenn ein Lächeln mein Gesicht "ziert",
    dann ist es heute keine Fassade mehr. Dafür ist das Lächeln heute sehr selten.


    Ballast - schwer, sehr schwer. Hat die Menschheit darum so viele Rückenprobleme?


    Ich wünsche Euch, uns, dass wir unser Gleichgewicht finden.


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Hallo,


    ich habe jetzt lange über meinen Beitrag nachgedacht - und dann festgestellt, dass ich vielleicht falsch verstanden werde.
    Ich möchte niemanden verletzen. Für jeden ist ein anderer Weg richtig.
    Ich für mich, habe festgestellt, dass ich mit dem "los - lassen" nicht klar komme, nicht damit umgehen kann.


    Für jeden ist der Weg richtig, der weiter hilft, der hilft "weiter zu leben", mit der Trauer.


    Wir sind hier, weil wir einander helfen und beistehen wollen. Nur das wollte ich ... ich hoffe, dass ich niemandem zu nahe getreten bin.
    Das wollte ich nicht.


    Ich wünsche allen viel Kraft und vor allem, jedem die Möglichkeit den richtigen Weg zu finden.


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Liebe Chrissie,


    jetzt komme ich ... mit meinen Gedanken.


    Auch bei mir war Ostern nicht "so", wie ich es mir vorgestellt habe. Gestern waren wir auf einer Beerdigung von einer Nachbarin. Der Pfarrer in der Kirche sprach mehrmals über "Ostern". Ich kämpfte sehr mit meinen Tränen ... auch gestern wurde eine Mama beerdigt ... für mich war es schlimm.


    "Los-lassen". Ich sträube mich dagegen und ich bin mir auch sicher, dass wir nicht los lassen müssen. Warum? Wenn wie die Menschen los lassen, dann fühlen wir noch mehr, dass sie nicht mehr da sind. Wir können auf eine andere "Beziehungsebene" mit ihnen gehen aber los lassen. Genau DAS fällt den Trauernden doch so schwer. Meine Lieben (mein Papa und mein Bruder) sind seit über 25 Jahren nicht mehr da. Ich habe sie nie los gelassen. Für mich wäre das, als wenn ich ihnen noch einen "Schubs" gebe. Für mich war "los lassen" immer irgendwie jemanden ziehen und gehen lassen. Ehrlich? Daran, dass ich die Seele fest halte, daran glaube ich nicht.


    Ich würde Dir gerne eine Tipp geben. Ich habe mehrere Bücher von Roland Kachler gelesen. Er ist Therapeut und hat in seiner Praxis wohl jahrelang auch davon gesprochen, dass die Menschen los lassen sollen. Bis, ja bis ihm selbst die Trauer begegnete, weil sein Sohn verunglückt ist. Jetzt spricht er nicht mehr vom los lassen. Vielleicht magst Du eines seiner Bücher lesen, z.B. "Meine Trauer wird dich finden". Ich fühlte mich verstanden, eben weil ich wusste, dass da jemand schreibt, der selbst durch dieses Tal gegangen ist. Er mir nicht rät, ich müsste los lassen, was doch für Trauernde das Schlimmste ist.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!!!


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Liebe Chrissie,


    ich wünsche Dir eine bestmögliche Zeit und freue mich darauf, wenn ich hier wieder von Dir "höre" (lese).


    Ja, ein Spagat ist anstrengend. Du wirst für Dich bestimmt die richtige Entscheidung treffen.


    Pass gut auf Dich auf!!!!


    Liebe Grüsse
    ascha1962

    Hallo Anika,


    auch von mir ein ganz leiser Gruß.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf Deinem Weg. Und vor allem wünsche ich Dir, dass Du Menschen um Dich hast - oder findest -,
    die Dir beistehen, Dir helfen und Dich einfach nur in den Arm nehmen, wenn Du das brauchst.


    Eine Kerze für Elias
    :trauerkerze_20:


    Liebe Grüsse
    ascha1962