Liebe Chrissie,
kürzlich sah ich im Fernsehen einen Ausschnitt, da ging eine Frau zum Therapeuten und sagte:
"Ich habe langsam den Eindruck, ich bin verrückt."
Dann sagte er: "Sie sind verrückt."
Im ersten Moment dachte ich noch ... "spinnen die jetzt?" Und dann sagte er "in ihnen ist etwas (ver)rückt und darum sind sie (ver)rückt, weil ein Teil ihrer Seele verrückt ist, etwas in ihnen ist verrückt/verschoben. Wie wenn man einen Stuhl "ver"rückt. Diese Erklärung fand ich gut und auch plausibel.
In diesem Sinne bist Du, bin ich, sind vielleicht viele hier "ver"rückt. Etwas in unserer Seele, in unserem Leben ist ein Stück verrückt.
Weißt Du, es geht wohl vielen so wie Dir. Ich weiß noch, die ersten Wochen / Monate, nachdem Mama gegangen ist, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen jemals wieder zu lachen. Ich brachte nicht mal ein Lächeln zustande. Dann nach Monaten, das erste Lachen ... und dann sofort das schlechte Gewissen "wie kannst du lachen, Mama ist nicht mehr da." Oft habe ich das heute noch ... Es fällt einfach schwer, dieses "weiter leben", wenn man den Verlust so sehr fühlt, so sehr spürt. Manchmal deshalb sogar körperliche Schmerzen hat.
Wir hier und Du, wir wissen, warum Du feierst, mit Mäuslein feierst. Du willst "weiter leben" ... und in diesem Sinne Dein Mäuslein weiterhin in dieses Leben integrieren. Und DA gehört auch das feiern dazu. Du darfst das und der Gedanke ist überhaupt nicht blöd. Ich finde ihn schön und werde versuchen dieses Ostern auch MIT Mama zu "feiern".
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu wirr geschrieben, einfach das "los gelassen", was mir dazu auf meiner "ver"rückten Seele lag.
Liebe Grüsse
ascha1962