Mein lieber Mann hat mich verlassen

  • Hallo,


    mein lieber Mann hat mich am 31.01.2015 im Alter von 53 Jahren verlassen. Er hat sich ins Bett gelegt und ist nicht mehr aufgewacht. In den letzten Wochen hatte ich fast gedacht, dass mein Sohn und ich langsam nach vorne sehen können und akzeptieren können was geschehen ist, aber heute ist wieder so ein Tag an dem es mir richtig elend geht. Die ganze Trauer, Ohnmacht, Schmerz, Hilflosigkeit ist so schlimm.
    Ich nehme mir manche Tage ganz viel vor, was ich erledigen will und am Ende des Tages ist nichts passiert. Manchmal möchte ich irgendwo in den Wald gehen und ganz laut schreien. Ich komme mir manchmal vor als würde ich gleich "platzen". Kann das jemand verstehen oder bin ich schon "bekloppt"? Ich habe vor vielen Jahren meinen Eltern begraben müssen, das tat schon unendlich weh, aber meinen geliebten Mann nach 34 Jahren zu verlieren, dass tut so weh, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass ich irgendwann damit leben kann.


    Liebe Grüße


    Sissy

  • Hallo Sissy
    erst mal mein Beileid
    alles was du schreibst hat mich auch verrückt gemacht
    und darum habe ich mich hier angemeldet den auch ich dachte das ich nicht mehr richtig im kopf bin
    aber es geht sehr sehr vielen genau so


    ein kleiner rat versuche dir nicht allzuviel aufzuhalsen den zu trauern ist gerade zu beginn eine wahnsinnige arbeit
    ich habe am anfang vieles auf meinem sohn übertragen weil ich es nicht ertragen habe und hab erst nach monaten manches selber gestemmt
    und auch dazu ein kleiner tip
    schreib dir eine liste aber auch die nicht zu lange
    und immer eine und eins abarbeiten und wenn etwas nicht gemacht dann eben moregen oder übermorgen oder nächste woche
    entschuldige ich schweife aus
    aber gut wird dir tun dich hier anzumelden und dich auszutauschen
    den alle hier verstehen dich mit allen sorgen und aller wut
    dir eine leise Umarmung und die Kraft die ihr gerade braucht
    L G skaris

  • Liebe Sissy,


    Mein Beileid zum Verlust deines lieben Mannes.
    Natürlich bist du nicht bekloppt. Die gleichen Gefühle hatte ich auch, habe ich manchmal immer noch. Wenn dir nach Schreien ist, dann geh in den Wald und tue es. Lass die Gefühle raus, das erleichtert.
    Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Trauer ist Schwerstarbeit, da bleibt nicht mehr viel Kraft übrig.
    Wenn du dich hier im Forum anmelden möchtest wirst du auf viel Verständnis und Mitgefühl stoßen. Mir hat das schon über viele schlimme Zeiten hinweg geholfen.
    Für die kommende Zeit wünsche ich dir viel Kraft.


    Mitfühlende Grüße
    Jasmin

  • Liebe Sissy,


    auch mein herzliches Beileid. Ich glaube, wir alle hler können leider nur zu gut verstehen, wie Du Dich fühlst. Bei mir ist leider kein Wald in der Nähe - deswegen schreie ich ab und zu im Auto meine Trauer heraus.


    Mein Mann ist jetzt seit 6 Wochen nicht mehr da und ich habe das Gefühl, dass ich erst jetzt ganz langsam begreife, dass er nicht wiederkommt.


    Ich wünsche Dir viel Kraft - und nimm bitte jede Unterstützung an, die man Dir anbietet.


    Traurige Grüße von Heike

  • ... an alle liebe Menschen hier:


    vielen Dank für die tröstenden Worte. Es hilft echt wenn man sich mit Leuten austauscht, die das gleiche durchgemacht haben.
    Schwierig finde ich auch im Moment, dass mein Sohn und ich manchmal nicht mit einander klarkommen. Er ist 22 Jahre und hing total
    an seinem Vater. Aber wir beide trauern anders, er halt um seinen Papa und ich um meinen Mann, den ich über alles geliebt habe.
    Mein Mann war immer der "Puffer" zwischen meinem Sohn und mir. Wir sind uns sehr ähnlich und geraten leicht mal in Streit.
    Ja, alles nicht so einfach.


    Liebe Grüße


    Sissy

  • liebe Sissy


    ja Kinder haben ein Elternteil verloren welches schon schlimm genug ist
    dennoch ist es leider im leben wenn es normal geht dese vor den Kindern gehen müssen
    aber du als Frau hast so wie ich auch den Partner ,Freund, der an dem man sich anlehnen konnte den man vertrauen konnte der der uns oft besser kennt als wir uns selber und und und
    das ist vom gefühl her etwas anderes
    man kan auch mit den kindern manches besprechen so wie ich auch aber es gibt dinge die man mit den kindern nicht bespricht den sie sind eben unsere kinder
    auch ich hab mit unserem großen immer heftige reiberein gehabt und war so dankbar das wir da noch zu zweit waren
    ich wünsche dir das hr immer auch in einer spannung die rchtigen worte findet und versuche mit ihm zu sprechen wie es dir gerade geht
    deine anspannung das man da schon mal "schnappiger "sein kann aber es nicht so meint und ich könnte da noch viel schreiben
    ich wünsche euch beiden das ihr alles mit liebe übersteht ist eben eine lange schwere zet
    lieber Gruß skaris

  • Liebe Sissy,


    auch ich möchte dir mein tief empfundenes Mitgefühl zu deinem so schweren Verlust aussprechen. Es tut mir sehr Leid, dass du deinen Mann verloren hast. Für die kommende, schwere Zeit schicke ich dir ganz viel Kraft und positive Energie, um Alles etwas besser durchzustehen.


    Fühl dich ganz lieb gedrückt.


    Mitfühlende Grüße


    Anna

  • Hallo, auch ich habe am 14. Mai innerhalb 15 Sekunden meinen lieben Mann verloren. Wir waren 30 Jahre zusammen und haben drei Kinder und ein Enkelkind. Ach, was bin ich traurig. Das ist einfach so grausam.............Allen meinen Trost, denen das gleiche passiert ist.....Er war erst 53 Jahre alt und gesund..

  • Liebe Sissy, wie geht es dir denn im Moment. Ich trauere jetze seit 3 Wochen und empfinde es wirklich als schwere körperliche Arbeit. Das hätte ich mir nie so vorgestellt. Konnte ich bisher immer aus dem Vollen schöpfen bin ich nur noch wenig leistungsbereit und benötige ebenfalls viel Unterstützung, auch von den KIndern. Heute bin ich in einem See geschwommen, das Wasser war so herrlich und für ein paar Minuten habe ich mich lebendig gefühlt, es tat für kurze Zeit so gut. Das kühle Wasser beim Untertauchen, da merkte ich, dass ich noch lebe..............Gibt es Tipps um es besser zu bewältigen? Ich habe ja die Liebe meines Lebens verloren, wir waren 30 Jahre zusammen, es ist richtiger Liebeskummer. Wie kommst du klar? Danke und alles Gute

  • Hallo,
    ich weiß nicht ob jemand meinen Beitrag lesen wird aber ich versuche meine Trauer die so groß............ ist in Worte zu fassen.
    Während ich hier etwas zu schreiben versuche laufen mir jetzt schon die Tränen.


    Meine Geschichte: wir haben uns vor 26 Jahren kennengelernt, verliebt und zusammengeblieben. Durch Dick und Dun durch das Leben gegangen. Mein Man hat alles für mich getan, so ein lieber Kerl. Er hat niemanden etwas getan, immer hilfsbereit, konnte sich für alles bedanken, lustig immer Witze parat. Das Leben mit ihm war sehr angenehm. Einfach ein toller Kerl. Er fehlt....mir so sehr.
    O Gott ich muss schon wieder weinen.....
    Eine Heirat war immer geplant aber wie das Leben so spielt haben wir nie den richtigen Zeitpunkt gefunden. Wir beschlossen jedoch in diesem Sommer endlich zu heiraten, wenn mein Man aus dem Krankenhaus nach Hause kommt. Er hatte seit November 14 unerträgliche Schmerzen an der Wirbelsäule. Es folgten sämtliche erdenkliche Untersuchungen. Im Februar 15 ist er ins Krankenhaus gekommen, nach einigen Untersuchungen stellte man am 06.02.15 dort fest , dass er Knochenkrebs mit Metastasen hat. Mir hat man dann gesagt, dass seine Überlebenschancen sehr gering sind und wir schnellstens heiraten sollen, da "ich dem nächst alles vorbereiten muss" (lt Ärzte).


    Über die schockierende Diagnose die wir an dem Tag bekamen, über die vielen vergossenen Tränen, über mein Einsatz im Krankenhaus als er Morphium bekam etc. möchte ich erstmals gar nicht berichten.


    Da wir uns sehr liebten, habe ich uns beiden endlich den Wunsch zu heiraten (im Krankenhaus) erfüllt. An dem Tag waren wir so glücklich wie zwei kleine Kinder.
    Insgesamt bekam er 3 Chemotherapie. Nach der 3 Chemo hat er neue Medikamente bekommen und innerhalb von 4 Tagen starb am 30.05.15 um 5 Uhr im Krankenhaus an einer Lungenentzündung die man bis dato ignoriert hat. Ich war nicht dabei.


    Während der Zeit, hat er mich immer wieder gefragt: Mäuschen, meinst du wir Schafen das? werde ich wieder einiger maßen gesund. Auf diese Frage, konnte ich ihm nie richtig eine Antwort geben.
    Ich frage mich jeden Tag: was mach ich denn jetzt? wie geht`s weiter. Ich komme von Tränen nicht mehr los. Unsere Geschichte war so traurig. Zuerst die Hochzeit, dann die Beerdigung.


    LG
    Nuni

  • Liebe Nuni, ich habe deine Zeilen gelesen und möchte dir viel viel Kraft wünschen. Ich habe am 14. Mai meinen Mann durch Sekundentod verloren und vermisse ihn auch so sehr. Wir waren 30 Jahre zusammen. Es ist wirklich schlimm und ich kann deine Trauer so sehr nachfühlen. Es ist eine ganz schreckliche Zeit. Da hat man 2015 so froh begonnen und mitten im Sommer, worauf man sich so freute, müssen wir durch ein Tal der Tränen. Ich kann dich nur drücken und dir zu verstehen geben, dass es Frauen gibt, die das auch erleben. Heute und jetzt mit dir. Du bist nicht allein


    Unfug

  • Hallo, ich hätte nie gedacht, dass es jemanden geben wurde, der mein Beitrag ließ.
    Das tut so gut.... die tröstende Worte von euch zu bekommen. Diesen unerträglichen Schmerz, die vielen Tränen kann nur jemand verstehen, der selbst jemanden verloren hat. In meiner Umgebung sind nur wenige Menschen die versuchen zu helfen, dass ist aber eine komische Hilfe. Das ist nicht das, was ich mir wünschen wurde.
    Dh. ich bekomme immer wieder zu hören: weine bloß nicht vor den Arbeitskollegen oder sonst noch wo, falls dich jemand da drauf anspricht. Hallo..................? ich habe sogar Tränen vergossen bei einer Verkäuferin im Baumarkt. Dort habe ich nach passenden Pflanzen für das Grab gesucht. Die fremde Frau hat mich besser getröstet als der Bekanntenkreis.


    Oder das Neueste: du bist noch so jung und hübsch, wirst schnell einen neuen finden. Was....? wie dreist ist das denn? ich will niemanden finden. Ich will Stefan zurück!!!!!!!!!!!!! Muss wieder weinen, o Gott dieser Schmerz.


    Das schlimmste ist, bin mit der Trauer ganz alleine. Mein Bekanntenkreis vor Ort ist sehr mickrig. Einige sagen: wenn du irgendetwas brauchst ruf mich an oder komm vorbei. Ihr versteht mich, wie sich die Angebote anhören.
    Bin ganz alleine, keine Kinder, keine Familie die mich umarmt. Niemand, der den Schmerz, die Wut, die Enttäuschung, erlebt hat versteht mich außer ihr da draußen.


    LG
    Nuni

  • Liebe Nuni,


    es tut mir leid, dass auch du deinen lieben Mann an den Krebs verloren hast. Es ist schön, dass ihr euch euren Wunsch mit der Heirat noch erfüllen konntet.
    Mein Mann ist vor 10 Monaten auch an Krebs gestorben. Ich fühle mit dir...


    Es ist einfach nur dumm von den Leuten, die dir vorschreiben wollen wie du zu trauern hast. Wenn dich Arbeitskollegen darauf ansprechen und dir die Tränen kommen ist das ganz natürlich. Käme es ihnen nicht seltsam vor, wenn es nicht so wäre? Du liebst deinen Mann und er fehlt dir so sehr wie es von diesen Menschen niemand begreifen kann. Niemand kann dir vorschreiben wie deine Trauer ablaufen soll. Es gibt kein richtig oder falsch. Richtig ist alles was sich für dich so anfühlt. Du darfst weinen, du darfst wütend sein, schreien und toben, und wenn dir danach ist darfst du lachen, und zwar ohne schlechtes Gewissen. Wird in nächster Zeit sowieso selten genug vorkommen.
    Und dann die dummen Sprüche, du wirst wieder jemanden finden....es gibt nichts schlimmeres als das.Ich bin mit 47 ja auch noch jung genug. Ich hätte diese Leute schlagen können. Was denken die sich bei sowas? Und dabei muss man noch davon ausgehen, dass sie es gut meinen. Am besten waren meine Schwiegereltern! Drei Tage nach der Beerdigung haben sie mir mitgeteilt, dass sie nicht böse sind, wenn ich einen anderen Mann finden würde! Ich wusste gar nicht was ich sagen soll...
    Du siehst, irgendwie machen wir alle ähnliche Erfahrungen. Und deshalb können wir uns auch verstehen. Du kannst hier alles schreiben was dir auf dem Herzen liegt. Hier bist du nicht allein. Und lass deinen Tränen freien lauf, es erleichtert ein bisschen. Ich wünsche dir viel Kraft und einen erträglichen Tag.


    Liebe mitfühlende Grüße
    Manuela


    Für Stefan
    :k115: