Trauer auf dem Weg zum Tod

  • Guten Morgen,


    ich wollte mich vorerst mal noch nicht hier anmelden ..weil... noch habe ich niemanden zu beklagen ich bin noch auf dem Weg dahin und der ist sehr steinig.
    Hier schreiben Leute die ihre "Liebsten" schon verloren haben aber ich bin "erst am verlieren ".
    Dabei zuzusehn tut so unendlich weh...danebenstehn nicht helfen zu können u. versuchen den Kopf hochzuhalten.
    Jeden Tag den ich im Krankenhaus sitze und zusehn muß wie sich mein Mann quält ist fast nicht mehr auszuhalten. Irgendwie wächst man über sich hinaus.
    alle fragen immer... wie gehts deinem Mann....aber kaum jemand fragt mich wie es mir damit geht....jeder sagt nur "du mußt jetzt starksein" aber wie lange muß man das ertragen.
    Vor 3 Tagen kam mein Mann auf die Palliativstation dort soll er dann soweit aufgebaut werden das er nach Hause kann....dann zu Hause in Würde sterben.


    Gruß Christa

  • Hallo Christa,


    Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir geht.
    Meine Oma, die 1998 starb lag zwar nicht auf einer Palliativstation, da dort kein Platz mehr war, aber sie haben sie für ihre noch bleibende Zeit in ein Altersheim.
    Meine Oma hatte Krebs im Endstadium und wurde mit Morphium behandelt.
    Es war eine Qual sie dort liegen zu sehen, teilweise erkannte sie uns nicht mehr,oder sah Leute im Zimmer,obwohl niemand ausser uns da war.
    Sie sah auch nicht mehr aus wie meine geliebte Oma, mit der ich sooft es ging in ihr Häuschen im Wald fuhr und von ihr sämtliche Pilzsorten gezeigt bekam. :weinen:


    Man kann nicht stark sein, wenn man zusehen muss, wie sich jemand so quält.
    Es zerrt sehr an einem selbst.


    Du kannst dich trotzdem doch schon hier registrieren, hier kann man auch über dieses Thema reden.
    Mann muss nicht erst jmanden verloren haben, hier wird man in jeder Situation von sehr vielen lieben Menschen aufgefangen.
    Hier hat auch immer jeder ein offenes Ohr für dich und man kann über ALLES schreiben.


    Lg.
    Sonja

  • Liebe Christa,


    ich möchte mich Sonja,s Worten anschliessen und Dir sagen, das Du bei uns willkommen bist.
    Trauer bedeutet ja auch "Traurigkeit" und wir haben uns ja hier zusammen gefunden , um uns immer wieder etwas aufzubauen...Um über Dinge zu reden, für die "andere" taub geworden sind....
    Es gibt hier im Forum auch Menschen,die niemanden verloren haben, oder selber gerade diesen Weg gehen müssen....


    Wenn es Dir hilft, zu schreiben und Du etwas Kraft tanken möchtest, dann melde Dich ruhig bei uns an :troest:
    Wir sind immer füreinander da, egal in welcher Phase der " Traurigkeit " wir stecken.


    Ein trauriger Gruß
    Gelika

  • Hallo Christa,


    das kenne ich noch sehr gut von meinem Vater .... er lag 15 Monate im Wachkoma und verfiel einfach immer mehr :weinen:


    Dieses Danebenstehen raubt einem wirklich die allerletzten Energien... und genau wie Du schreibst... jeder fragt nach dem Kranken, aber wie es einem selber geht, danach wird nicht gefragt. Man hat einfach "da zu sein" und "stark zu sein"


    Pass gut auf Dich auf und versuche Dir unbedingt jeden Tag einen kleinen Platz nur FÜR DICH einzuräumen... sei es einfach mal das Telefon aushängen, ein kleiner Spaziergang, ein entspannendes Buch, einen Lieblingsfilm ansehen... aber tu bitte unbedingt auch was für Dich :knuddel:


    Ich drück Dich mal unbekannterweise und wünsche ein kleines Plätzchen zum Luft- und Kraftschöpfen


    die Gerda

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Hier handelt es sich um ein Trauer-Austausch-Thema.
    Bitte in diesem Thema KEINE Kerzen verwenden.