Wie geht ihr mit so einer Situation um?

Hallo zusammen,

Ich habe gestern einen geliebten Menschen verloren, der nach langer Krankheit von seinem Leiden erlöst wurde.
Am Anfang war der Schockmoment noch sehr hoch, deswegen war ich nicht in der Lage irgendwie zu denken. Erst heute morgen habe ich das ganze richtig realisiert.
Ich habe viel geweint, obwohl das eigentlich garnicht zu mir passt.

An die Personen die in einer ähnlichen Situation waren oder vielleich auch sind:

Wie seit ihr damals damit umgegangen? Kennt ihr Tipps wie vielleicht ein bisschen Ablenkung findet?

Ich kann im Moment einfach an nichts anderes denken, man fühlt sich so lehr in so einer Situation...

Gruß,
Clay

Vor 5 Wochen verlor ich meine Mutti sehr unerwartet, mit der ich eine sehr gute und von Liebe geprägte Verbindung hatte. Sie hatte sich gerade von einem schweren Schlaganfall hochgerappelt. Es tut unheimlich weh. Seit dem versuche ich zurecht zu kommen. Manche Tage kann ich nicht einmal arbeiten. Ich denke, wir müssen die Trauer einfach akzeptieren. Ablenkung ist keine Verarbeitung von Trauer. So bald Du wieder ohne Ablenkung bist, umhüllt Dich die Trauer wieder wie ein bleierner Mantel. Trauer dauert lange und wir wollen sie am liebsten ganz schnell wieder los werden. Aber der Mensch, den wir verloren haben, hat uns (meistens) viele Jahre, Jahrzehnte begleitet, war immer selbstverständlich da. Wie sollten wir dann schnell mit der Trauer um diesen Menschen fertig werden? Aus der Erfahrung der letzten Wochen kann ich Dir nur sagen, was mit gut tut. Ich gehe fast täglich zum Grab. Dort kann ich am besten trauern, meinen Schmerz rauslassen. Am liebsten bin ich dann allein. Da muss man nicht Rücksicht nehmen, ob einer "zuguckt". Ich rede auch mit ihr. Ich glaube, man muss sich langsam daran gewöhnen das der Mensch nicht mehr für uns da ist. Für diesen Schmerz gibt es keine Medizin, keinen Trost. Ich wünsche Dir, dass Du einen guten Weg für Dich findest, nach dem auch ich noch suche. Alles Gute!