Gedenkkerze für meine beide Sterne - Clara Paulina und Clark Luca *10.12.2018 - †11.12.2018 (claudsche)

  • Endlich nach 11 Monaten warten erfuhren wir, dass wir Nachwuchs erwarten. Es war so unbeschreiblich schön. Der erste Ultraschall zeigte, dass wir nicht nur 1 Wunder erwarten, sondern sogar 2. Die Freude war groß. Nur 3 Tage nach der Bestätigung der Schwangerschaft durch meinen Frauenarzt und der freudigen Nachricht, dass es zwei sind, sagte ich noch morgens am 6.12.18 eurem Vater, dass ich das Gefühl habe nicht mehr Schwanger zu sein. Irgendwas stimmte nicht, dass sagte mir mein Körper und mein Bauchgefühl. Ich schob aber die Gedanken beiseite, da man solche Gedanken auch mal haben kann ohne Grund. Am Sonntagmorgen kamen dann die Blutungen. Ich wusste innerlich, dass mein Gefühl ein paar Tage zuvor stimmte. Unser Nachbar fuhr mich sofort in die Klinik. Die Ärztin war grausam. Ich wollte nur noch nach Hause. Dahin wo euer Vater und Bruder auf mich wartete. Die beiden holten mich ab. Unsere Nachbarin wartete an der Tür und nahm mich einfach nur in den Arm. Kaum waren wir daheim, ging ich ins Schlafzimmer, legte mich hin und fing an zu weinen. Dann am Montag der Anruf beim Frauenarzt um einen Termin zu machen. Ich durfte also am Dienstag hin. Am Montag verlor ich dann einen von Euch zwei. Ich hielt dich in meiner Hand. Wie winzig du doch warst. Der Ultraschall am Dienstag zeigte dann, was ich schmerzlich befürchtet hatte. Ich hatte am Vorabend eines meiner beiden Kinder "geboren" und musste dich dann abgeben, damit du pathologisch untersucht werden konntest. Man sah auf dem Ultraschall, dass du bei deinem "auflösen" dein Geschwisterchen getroffen hattest. Es war also nur eine Frage der Zeit, wann ich auch mein zweites Kind in der Hand halten und es "abgeben" musste. Die gesamte Praxis kam zu mir. Um mir in Ruhe zu erklären, wie es nun weitergehen soll. Sie hielten mich in den Armen und waren einfach da. Wir meldeten mich also zur Op an, um mich die Wochenlangen Qualen eines Abganges zu ersparen. Am Abend dann der nächste Schock. Ich brachte nun unser zweites Wunder "auf die Welt". Euer Papa sah euch. Aber er konnte einfach nichts sagen. Ich wusste ja was nun zu tun war. Wir packten dich vorsichtig ein. Denn auch dich musste ich abgeben. Aber erst am nächsten Tag nach der Op. Ich weinte mich wieder mal in den Schlaf. Am nächsten Morgen dann also der große Schritt. Als ich dann das Gespräch mit meinem Arzt hatte und er mich entließ übergab ich dich. Er nahm dich behutsam und vorsichtig und brachte dich von mir weg. Nun ist schon eine Woche vergangen, vor 1 Woche musste ich die Op hinter mich bringen. Als ich gestern zur Nachkontrolle beim Arzt war, übergab er mir einen Briefumschlag. Er erklärte mir, dass pathologisch bei euch beiden keine Auffälligkeiten waren. Und das in dem Briefumschlag einige Infos für uns stehen würden, die uns vielleicht weiterhelfen können. Morgen dann darf ich wieder zu ihm. Ich kann dann das erste Ultraschallbild und meinen Mutterpass mir abholen zur Erinnerung.
    Daheim angekommen öffnete ich vorsichtig den Briefumschlag. Kaum tat ich dies, klingelte auch schon mein Handy. Eine nette Frau vom Sternenkinderverein aus unserer Nachbarnstadt war dran. Sie sprach mir ihr Mitgefühl aus und bat mir an, dass sie für uns gern da ist, wenn wir es brauchen und möchten. Und noch eine schöne Nachricht überbrachte sie mir. Ihr bekommt eine wunderschöne Trauerfeier mit Beerdigung. Ihr dürft mit anderen Sternenkindern in den Himmel ziehen. Wir haben also die Möglichkeit, euch würdevoll auf Wiedersehen zu sagen. Da euer Bruder das ganze noch nicht versteht, wir ihm nur sagen konnten, dass ihr nun Sterne seid, wird euer Papa bei eurem Bruder an dem Tag bleiben und ich werde bei euch sein.
    Wie sollen wir das ganze auch derzeit eurem Bruder erklären? Er wird doch erst nächsten Donnerstag 3. Er hat sich genau wie wir sehr auf Euch gefreut. Wenn er es versteht und uns nach euch fragt, werden wir aber ihm alles erklären und ihm euer erstes Foto (das erste Ultraschallbild) zeigen. Ihr werdet nie vergessen. Wir werden euch immer lieben.
    Ihr habt in unserem Augen aber trotzdem einen Geburts- und Sterbetag. Und ich werde euch versprechen, dass ihr im nächsten Tattoo einen Platz finden werdet.


    "Ein Kind, zu zart für diese Welt, geht als Stern voran."


    :k110:schutzengel_9

  • Liebe Claudsche,


    mein tiefstes Mitgefühl.
    Es ist unfassbar schrecklich , seine Kinder zu verlieren.
    Besonders wenn man erfährt, dass sie eigentlich gesund waren. Man kann es einfach nicht verstehen.
    Mein mittlerer hat ebenfalls einen Zwilling, der es nicht geschafft hat. Er hat sich in der 9. Woche verabschiedet. Bis dahin herrschte immer noch Uneinigkeit ob es einer oder zwei sind. Der kleine hatte sich versteckt als ich in der 6. Woche zum Ultraschall war. Ab und zu glaubte man 2 Herzschläge zu sehen. 3 Wochen später hatte ich die Bestätigung.
    Es ist schön, dass ihr vom Sternenkinderverein so liebevoll betreut werdet.
    Habt ihr vielleicht die Möglichkeit den großen Bruder bei einer lieben Freundin zu lassen, damit ihr, du und dein Mann, euch gegenseitig stützen könnt?


    :k114::k114: Für deine beiden Babys.


    Alles Liebe
    Minimo

  • Liebe Minimo,
    ich danke dir.


    Mein Mann möchte die ganze Situation mit sich selbst lieber ausmachen.
    Unser Sohn ist scheinbar Autist (wir müssen zur abschließenden Untersuchung noch im neuen Jahr), daher geht es leider nicht so einfach. Er bleibt bei keinem anderen und geht leider auch nirgendwo anderes rein. Unsere Familien wohnen 600km entfernt. Freunde haben wir hier leider nicht gefunden. Wir wohnen hier erst seit letzten Jahr Mai.


    Wenn es für meinen Mann ok ist, werde ich beim Standesamt eine Beurkundung mir ausstellen lassen. Für mich wäre es dann "einfacher" die Situation anzunehmen und zu verarbeiten. Aber ohne sein ok darf ich das leider nicht machen. Ich respektiere dann seine Entscheidung wenn er es nicht möchte.


    Unserem Sohn haben wir gesagt, dass die Babys nicht mehr in meinem Bauch sind. Er frug vor ein paar Tagen, wo die Babys sind. Um es ihm etwas bildlich zu machen, sagte ich ihm, dass die Babys Sterne sind und auf uns aufpassen. Ich glaube damit kommt er derzeit am besten zurecht.

  • Vielen herzlichen Dank.

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